Pfadfinderfahrt und Pilgerweg miteinander verbinden geht im Heiligen Land besonders einfach. Darum zieht es unsere älteren Jugendliche immer wieder in den Nahen Osten – so auch in diesem Jahr die Raider und Rover aus Gießen, zusammen mit Freunden der KPE aus Österreich. Zu Fuß pilgern wir auf den Spuren Jesu von Nazareth an den See von Galiläa. An manchen Stellen verläuft der Pfad direkt auf der antiken Römerstraße. So setzen wir unse Füße auf die gleichen Steine, über die vor 2000 Jahren Jesus geschritten ist. Im Westjordanland wandern wir vom Jakobsbrunnen in Nablus (vgl. Joh 4) hinab nach Jericho und durch die Wüste Juda hinauf nach Betlehem. Die heilige Messe in der Geburtskirche ist ein ganz besonderes Erlebnis, ebenso in der Grabeskirche auf dem Altar von Golgota. Im Vergleich zu einer organisieren Busfahrt „verpassen“ wir natürlich ein paar touristische Highlights. Dafür erleben wir Land und Leute hautnah. Besonders beim Trampen sind wir angewiesen auf die Hilfsbereitschaft der Einheimischen und lernen die Offenheit der Israelis ganz konkret kennen. Genauso schließen wir die Bewohner des Westjordanlandes schnell ins Herz: Obwohl das Wasser überall knapp ist, gehen wir nirgends mit leeren Flaschen weiter. Ein Palestinenser überlässt uns sogar seine eigene Trinkwasserzisterne für unsere Übernachtung in seinem Ölbaumgarten.
Ein besonderer Höhepunkt war unser Begegnungsprojekt mit dem israelischen Pfadfinderstamm „Bazar“. Durch Vermittlung der Stadt Gießen, die seit Jahren eine Partnerschaft mit der Stadt Netanya in Israel unterhält, konnten wir im Vorfeld mit der dortigen Pfadfindergruppe ein gemeinsames Programm ausarbeiten, das dann vor Ort zu einer besonders intensiven Zeit wurde: Gemeinsam singen, spielen, erzählen, Pfadfindertechniken üben, kochen, essen, feiern… und sich gegenseitig über das alltägliche Leben im jeweiligen Heimatland austauschen. Auf diese Weise gewannen wir nochmal ganz anders Einblick in den Alltag und die Bräuche der jüdisch-israelischen Kultur, und nicht zuletzt in das konkrete Leben einer Pfadfindergruppe in Israel.
Sowohl deutsche Zeitungen als auch die Printausgabe von Israel now berichteten anerkennend über das gemeinsame Projekt. Frau Astrid Eibelshäuser, Stadträtin und Dezernentin für die Gießener Städtepartnerschaften, dankte der KPE-Gruppe ausdrücklich für die Vertiefung der guten Beziehungen zwischen den beiden Städten durch die sorgfältig geplante Pfadfinderaktion. „Besondere Anerkennung verdient das Begegnungsprojekt“, so Frau Eibelshäuser, „weil die Pfadfinder der KPE damit ein engagiertes Zeichen gegen Antisemitismus gesetzt haben und einen wichtigen Beitrag zum Erhalt und Wachstum einer deutsch-israelischen Freundschaft unter den Jugendlichen geleistet haben.“
Über das Begegnungsprojekt hat ausführlich die Gießener Zeitung berichtet.
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