Am 09. Dezember 2021 hat die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) die Katholische Pfadfinderschaft Europas (KPE) als privaten kanonischen Verein anerkannt. Damit kam ein jahrelanger Prozess des gegenseitigen Kennenlernens zwischen KPE und den betreffenden kirchlichen Strukturen zu einem erfolgreichen Abschluss. Die KPE dankt den Bischöfen für ihr Vertrauen, das sie durch diese Anerkennung zum Ausdruck bringen.
Hintergrund
In den letzten zehn Jahren wuchs in der KPE der Wunsch, sich mit ihrem eigenen Charisma noch gezielter in die Jugendarbeit der Kirche einzubringen. So entstanden vielfältige Kontakte zu verschiedenen diözesanen Jugendseelsorgern, zum Gesprächskreis Geistlicher Gemeinschaften, Bewegungen und Initiativen (GGG), zur Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der DBK (afj) usw. Ein besonderes Ereignis war der Besuch des damaligen Jugendbischofs der DBK, Dr. Stefan Oster, bei der KPE-Bundeswallfahrt in Altötting.
Gleichzeitig wurde in der KPE das eigene Profil weiter konkretisiert, die KPE-Jugendarbeit kontinuierlich weiterentwickelt und eigene Positionen transparent ausformuliert. In diesem Zusammenhang entstanden viele neue Schriften in der KPE bzw. bestehende wurden überarbeitet. Die Ausbildungskurse zur Gruppenleitung in den verschiedenen Altersstufen werden entsprechend fortlaufend aktualisiert.
Aus diesem Kontext heraus und mit der Zielsetzung der kirchlichen Anerkennung begann ein gemeinsamer Prozess im Austausch mit den betreffenden Stellen der DBK in Bonn. Nach einem positiven Votum der Jugendkommission der DBK, der Empfehlung durch die Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der DBK (afj), sowie der notwendigen rechtlichen Anpassungen der Satzung, stimmten alle Bischöfe der DBK der Anerkennung zu. Im Zuge der Anerkennung als bundesweiter Verein muss auch das Bistum zustimmen, in dem der Verein seinen Sitz hat und das als Belegenheitsbistum als Ansprechpartner fungiert. So wurde Kontakt mit dem Bistum Augsburg vertieft, in dem die KPE bereits seit 1992 als „kirchliche Jugendgemeinschaft“ beheimatet und mit ihrer höchsten Gruppendichte vertreten ist. Nach einer Phase des persönlichen Kennenlernens und verschiedener Gespräche mit Verantwortungsträgern auf der Bundes-, Landes- und Diözesanebene erteilte Bischof Dr. Bertram Meier seine Zustimmung.
So konnte im Dezember 2021 Bischof Dr. Georg Bätzing als Vorsitzender der DBK das Anerkennungsdekret unterzeichnen und einen jahrelangen Prozess erfolgreich zum Abschluss bringen.
Wer ist die KPE?
Die KPE wurde 1976 gegründet als deutsche Sektion des internationalen Dachverbandes Union Internationale des Guides et Scouts d’Europe (UIGSE). Zivilrechtlich ist die KPE als gemeinnütziger Verein anerkannt. Mit ca. 2500 Mitgliedern ist sie schwerpunktmäßig in Süddeutschland vertreten; in Mittel- und Norddeutschland gibt es vereinzelt Gruppen. Die nächstgelegene Gruppe lässt sich über die KPE-Homepage finden.
Die KPE versteht sich neben den etablierten Pfadfinderverbänden im Leben der deutschen Kirche als zusätzliches Angebot an Kinder und Jugendliche, die gerne gemeinsam den katholischen Glauben leben und in den Gruppenalltag integrieren, ihre individuellen Fähigkeiten mit Hilfe des Pfadfinderangebots weiterentwickeln, Abenteuer suchen, den einfachen Lageralltag mitten in der Natur schätzen, auf Fahrten in ferne Länder gern über den eigenen Tellerrand hinausblicken, bei Hilfsaktionen engagiert mitanpacken… Dass es auch jenseits dieses besonderen Charismas der KPE viel gute Pfadfinderarbeit gibt, steht außer Frage.
Die KPE freut sich auf eine gute und fruchtbare Zusammenarbeit mit den verschiedenen kirchlichen Stellen.
Kontakt: www.kpe.de | info@kpe.de
Weiterführende Links: Pressemeldung des Bistums Augsburg.
Außerdem: Interview mit der KPE-Bundesführung zur Anerkennung.