Hilfseinsatz im Katastrophengebiet Simbach
Zum Pfadfindersein gehört die gute Tat. Allzeit bereit, so unser Wahlspruch. Und so hat es nach den ersten Meldungen über die jüngste Flutkatastrophe in Niederbayern keine 24 Stunden gedauert, bis in unserem Bund die ersten Vorschläge für einen Hilfseinsatz laut wurden: Eine klärte die Hilfsmöglichkeiten mit der örtlichen Verwaltung, ein anderer organisierte eine Unterkunft vor Ort, wieder eine andere übernahm die Info an den ganzen Bund und der nächste koordinierte die Anmeldung… und nach weniger als 48 Stunden hatte sich ein erster Trupp von Helferinnen und Helfern in Simbach eingefunden, zwei Tage später waren wir mit über 20 Helfern vor Ort. Seither läuft die Aktion kontinuierlich weiter.
Das Hochwasser in Simbach war keine langsam ansteigende Flut eines großen Flusses, sondern kam von jetzt auf sofort über kleine Dorfbäche, die reißende Fluten geworden waren, und alles, was sich ihnen in den Weg stellte, mit sich wegrissen: Autos, Häuser, Straßen, Brücken. Große Teile der Infrastruktur (Strom, Wasser usw.) sind zerstört. Zwar ist die Flut längst zurückgegangen, aber in vielen Kellern steht immer noch das Wasser. Und – vor allem – der Schlamm. Wir bilden lange Menschenketten und schöpfen mit Eimern den Dreck aus den Kellerräumen. Anschließend muss die gesamte Inneneinrichtung von Erdgeschoss und Keller entsorgt, teils der Putz abgeschlagen und die Böden herausgebrochen werden, damit die Häuser (dann im Rohbauzustand) austrocknen können.
Ausgerüstet mit Gummistiefel und Schaufel erkundigen wir uns nach Häusern, in denen man unsere Hilfe am dringendsten braucht. Ist ein Haus notdürftig trockengelegt, so zieht unser Trupp zum nächsten Haus. Völlig verschlammt geht es am Abend in unser Quartier, das wir wegen der ausgefallenen Wasserversorgung in Simbach (und der damit fehlenden Duschen) nach Altötting verlegt haben, von wo aus wir mit dem Zug täglich nach Simbach einfahren. Positiver Nebeneffekt dieser Verlegung: Wir haben die Möglichkeit, jeden Tag unsere Arbeit mit der Heiligen Messe an diesem Gnadenort zu beginnen und alle Sorgen und Nöten der betroffenen Menschen vor den HERRN und seine Mutter zu bringen. Auch diese Art der geistlichen Unterstützung hat einen besonderen Wert.
Helfer, die sich unserem Team anschießen wollen, sind weiterhin herzlich willkommen. Kontakt über das Bundessekretariat.