2000 Raider und Rover der UIGSE pilgern jedes Jahr zur Basilika von Vézelay in Burgund. Mit sieben Kothen war heuer wieder ein großer Clan aus Deutschland dabei. Gemeinsam mit französischen und belgischen Pfadfindern waren wir Teil des Troncon „St. Louis de France“ und wallfahrteten in drei Tagen von Corbigny nach Vézelay.
Am letzten Abend fanden sich alle Troncons auf dem gemeinsamen Lagerplatz am Fuß des Heiligtums von Vézelay ein. Nach Einbruch der Dunkelheit versammelte sich das ganze Lager um ein imposantes Feuer und stimmte sich auf die Lichterprozession ein; bald zog eine schier endlose Kette von Fackeln und Lichtern den Berg hinauf und fand sich auf dem großen Vorplatz vor der Kirche ein. „E ultreia, e ultreia…“ Immer wieder erklang der uralte Wallfahrtskanon, der die verschiedenen Pilgerrouten nach Santiago besingt. Wie auf Kommando stürmten dann 2000 Raider und Rover die Basilika, das mittelalterliche „Kyrie des gueux“ auf den Lippen – vielleicht der eindruckvollste Moment der ganzen Wallfahrt. Die nächste Stunde gehörte ganz dem HERRN: vor der Monstranz wurde gebetet, gesungen und zwischendurch einfach nur Stille gehalten, während die zahlreichen Kuraten in den beiden Seitenschiffen buchstäblich hunderte Beichten hörten; das Lichtermeer am Fuß des Altars (für jede Beichte eine Kerze) gab dafür ein beredtes Zeugnis.
Das feierliche Hochamt am Abschlusstag wurde von Bischof Msgr. Emmanuel Gobilliard gefeiert, der in seiner Jugend selber aktiver UIGSE-Pfadfinder war. Auch hier ließen unsere Gesänge die alten Mauern des Gotteshauses erbeben. „Ô Dieu Seigneur des puissances, Roi de la création…“ Die Begeisterung kannte keine Grenzen, so dass die Strophen gleich fünfmal (!) gesungen wurden.
Vézelay lässt uns spüren, dass wir gemeinsam auf dem Weg sind, auf dem Weg zu Christus. Wir gehen nicht alleine, sondern in Freundschaft zusammen mit unseren Pfadfinderbrüdern aus aller Welt. Unser Glaube verbindet uns über die Grenzen aller Nationen.
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Kurzvideo über Vézelay 2017: