Pfadfinder – allzeit bereit
Scouting is doing – dieses Prinzip ist für uns gerade in der Pfadfinderstufe (12-16 Jahre) zentral. Durch aktives Handeln und Übernahme von Verantwortung in der Gruppe können wir unser Potential kreativ entfalten. Bei unseren Aktivitäten und Sommerlagern, die uns in alle Länder Europas führen, erleben wir Abenteuer, die für immer in Erinnerung bleiben. Wir beginnen, uns eigenständig mit unserem Glauben auseinanderzusetzen und vertiefen so unsere lebendige Beziehung zu Gott.
die Welt entdecken
Das Pfadfinderleben fordert unsere Kreativität heraus. Als Architekten konstruieren wir Lagerbauten, die praktisch, originell, stabil und regendicht sein sollen. Wo brauchen wir noch eine Querstange? Wo setzen wir Dübeltechnik ein? Wie lang und dick muss die Holzstange sein? Beim Singewettstreit kommen alle Instrumente zum Einsatz, die irgendjemand irgendwann gelernt hat. Text und Melodie sind oft von uns. Unsere Gruppenchronik kommt nicht aus dem Drucker, sondern ist per Hand kunstvoll verziert – dank des Kalligraphie-Workshops am letzten Wochenendlager. Bei den großen Geländespielen gewinnt nicht die rohe Kraft, sondern der strategische Denker, der schnell die richtigen Entscheidungen zu treffen vermag. Für das Sommerlager bauen wir Flöße mit Pedalantrieb, wir schweißen Taucherglocken, nähen Kostüme für den Theaterwettbewerb und restaurieren Pferdekutschen. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.
Für die wöchentlichen Gruppenstunden gibt es kein vorgefertigtes Programm. Im sog. Sippen- und Trupprat werden gemeinsam die aktuellen Interessen der Gruppe besprochen und ein Jahresplan entwickelt, bei dessen Umsetzung sich alle aktiv einbringen.
Verantwortung übernehmen
In der Pfadfinderstufe sind wir noch nicht volljährig. Aber trotzdem können wir Verantwortung übernehmen! Unsere Gruppen sind in kleine „Gilden“ und „Sippen“ unterteilt, in denen wir uns als Jugendliche eigenständig organisieren. Wir wählen aus unserer Mitte jemanden zur Gilden- bzw. Sippenführung, die die Gruppenstunden und das Leben im Lager koordiniert. Alle anderen übernehmen ein Sippen-/Gildenamt und damit die Verantwortung für einen bestimmten Teilbereich: der Verpflegungsmeister hat den Überblick über die Küche, der Sanitäter betreut die Gruppenapotheke, der Spielwart verwaltet einen Vorrat an Spielen, der Musiker studiert mit allen neue Lieder ein, der Waldläufer ist unser Experte zum Thema Natur, der Kartograph weiß immer, wo wir gerade auf der Karte sind (hoffentlich), der Kuratenhelfer – nun, der hilft dem Kurat :), der Zeugmeister verwaltet unser Gruppenmaterial… Im eigenen „Amtsbereich“ trägt der jeweilige Jugendliche die volle Verantwortung, auch wenn er der Jüngste ist. So übernimmt von Anfang an jeder eine Mitverantwortung für das Gelingen des Gruppenlebens.
Erleben und Abenteuer
Pfadfindersein bedeutet Abenteuer. Jedes Zeltlager hat seine Highlights, an die wir uns noch Jahre später erinnern. Als 13jähriger zwei Wochen Zeltlager am Strand der griechischen Ägäis. Oder später zu Fuß unterwegs im Norwegischen Fjell. Oder mit einem selbstgebauten Floß auf den Flüssen Südfrankreichs. Oder in einem einsamen Tal der italienischen Abruzzen, mit einem Abstecher in die Vatikanischen Gärten. Oder in Polen an einem der unzähligen Seen. Oder einfach auf einer Burgruine in der Thüringer Rhön… Egal wo, als Pfadfinder haben wir das Abenteuer gebucht. Das Lagerleben, das wir mit möglichst einfachen Mitteln bestreiten wollen, und der unmittelbare Kontakt mit der Natur stellen uns immer wieder vor Herausforderungen, die unseren ganzen Einsatz fordern. 72 Stunden Regen sind länger als man meint. Die Zelte stehen unter Wasser, wir schalten auf Krisenmodus. Oder unterwegs auf einer endlosen Straße, die Sonne sticht erbarmungslos, der Wasserstand in der Feldflasche sinkt unaufhaltsam… solche Stunden schweißen die Gruppe zusammen, hier entstehen Freundschaften fürs Leben.
Pfadfindergesetz und Versprechen
Abenteuerlust, Selbständigkeit und Kreativität brauchen einen festen Rahmen, damit sie auf Dauer in einer Gruppe gelingen können. Als gemeinsame Regel gilt uns das Pfadfindergesetz von Lord Baden-Powell, dem Gründer der Pfadfinder. Mit unserem Pfadfinderversprechen bringen wir zum Ausdruck, dass wir unser Leben nach diesen gemeinsamen Werten der Pfadfinderbewegung ausrichten wollen.
für Pfadfinderinnen
1. Die Ehre der Pfadfinderin besteht darin, Vertrauen zu verdienen.
2. Die Pfadfinderin ist treu und setzt sich ein für ihr Land, ihre Eltern, ihre Führerinnen und alle, die ihr anvertraut sind.
3. Die Pfadfinderin dient ihrem Nächsten und begleitet ihn auf dem Weg zu Gott.
4. Die Pfadfinderin ist gut zu allen Menschen und Schwester jeder Pfadfinderin.
5. Die Pfadfinderin ist höflich und großherzig.
6. Die Pfadfinderin sieht in der Natur das Werk Gottes: Sie liebt Pflanzen und Tiere.
7. Die Pfadfinderin gehorcht aus freiem Willen macht nichts halb.
8. Die Pfadfinderin beherrscht sich, sie lacht und singt in Schwierigkeiten.
9. Die Pfadfinderin ist sparsam und einfach und behandelt fremdes Gut sorgfältig.
10. Die Pfadfinderin ist rein in Gedanken, Worten und Werken.
für Pfadfinder
1. Die Ehre des Pfadfinders besteht darin, Vertrauen zu verdienen.
2. Der Pfadfinder ist treu und setzt sich ein für sein Land, seine Eltern, seine Feldmeister und alle, die ihm anvertraut sind.
3. Der Pfadfinder dient seinem Nächsten und begleitet ihn auf dem Weg zu Gott.
4. Der Pfadfinder ist Freund aller Menschen und Bruder aller Pfadfinder.
5. Der Pfadfinder ist höflich und ritterlich.
6. Der Pfadfinder sieht in der Natur das Werk Gottes: Er liebt Pflanzen und Tiere.
7. Der Pfadfinder gehorcht aus freiem Willen und macht nichts halb.
8. Der Pfadfinder beherrscht sich; er lacht und singt in Schwierigkeiten.
9. Der Pfadfinder ist sparsam und einfach und behandelt fremdes Gut sorgfältig.
10. Der Pfadfinder ist rein in Gedanken, Worten und Werken.
soziales Engagement
Jeden Tag eine gute Tat. Auch als Gruppe suchen wir Gelegenheiten, wo wir uns gemeinsam engagieren können. Als Kinder und Jugendliche, für andere. Wir basteln und singen, und unterstützen damit Projekte in der dritten Welt. Wir engagieren uns bei Umweltschutzprojekten, um die Schöpfung als unseren „gemeinsamen Garten“ zu erhalten. Wir sind bereit, wenn man uns als Helfer bei Gemeinde- und Pfarraktivitäten braucht. Besonders schön ist es, wenn wir Dinge, die wir selber gern tun, in den Dienst anderer stellen können. Wir singen gern und lieben das Theaterspielen, und wenn wir damit zusätzlich anderen eine Freude machen können, ist das umso schöner. Viele Gruppen besuchen darum wenigstens einmal im Jahr ein Krankenhaus, ein Seniorenheim oder eine Flüchtlingsunterkunft, um mit Gesang und Spiel den dortigen Menschen den Alltag aufzuhellen. Soziales Engagement ist nicht erst ab 18 Jahren möglich. Schon im Pfadfinderalter können wir durch unseren Einsatz ein Lächeln auf dem Gesicht anderer hervorzaubern.