europäisch-international unterwegs
Der Name „Europa“ steht nicht nur in unserem Namen, sondern prägt das konkrete Leben unseres Bundes. Ab der Pfadfinderstufe (ab 12) sind unserer Gruppen international unterwegs, knüpfen Freundschaften über alle Grenzen, beschäftigen sich mit anderen Ländern und Kulturen. Wertschätzung von Vielfalt führt immer auch zum tieferen Verstehen der eigenen Wurzeln.
Freundschaft ohne Grenzen
Die Pfadfinderidee ist international. Darum gehören länderübergreifende Aktionen für uns zum Alltag. Wir gehen gemeinsam auf Lager mit einer belgischen Gruppe; beim Singewettstreit besuchen uns die Italiener; wenn wir nach Polen oder Bulgarien wollen, kommen wir bei unseren dortigen Pfadfinderfreunden unter; in Madrid besuchen uns unsere spanischen Pfadfinderschwester und Brüder direkt auf der Baustelle, wo wir bei einem Einsatz helfen; im Oktober wallfahren wir mit 2000 französischen Pfadfindern nach Vézelay und beim Eurojam und Euromoot treffen wir alle Länder auf einmal – zuletzt 13.000 Pfadfinderinnen und Pfadfinder an einem Ort. Auch internationale Ausbildungscamps, vor allem sog. Woodbadge-Kurse, sind gute Gelegenheiten, grenzübergreifende Freundschaften zu knüpfen.
Ein zentrales Anliegen der Gründung unseres europäischen Dachverbandes in den 1960er Jahren war die Versöhnung der verschiedenen Nationen und Konfessionen untereinander, unterstützt durch internationale Begegnungslager. Durch unsere internationale Arbeit fördern wir diese wichtige Aufgabe bis zur Stunde.
Blick über den Tellerrand
Die europäische Dimension unseres Bundes beinhaltet noch viel mehr als unsere Sommerlager und Fahrten ins Ausland. Wesentlich zu unserer Arbeit gehört die Beschäftigung mit den Kulturen und Ausdrucksformen anderer Nationen. Jedes Land hat seine eigenen Meister, herausragende Persönlichkeiten, einzigartige Heilige. Auf diese Highlights stoßen wir, wenn wir uns vor dem Sommerlager mit der Geschichte des Fahrtenlandes auseinandersetzen, eigene Theater schreiben und dann aufführen. Wir „schmecken“ die Mentalität des Landes, wenn wir für den Kochwettstreit lokale Spezialitäten vorbereiten und wir hören den besonderen Klang der Kultur, wenn wir für die Abendrunden z.B. Volkslieder einstudieren.
Das Kennenlernen von anderen Kulturen schärft zugleich den Sinn für die eigenen Wurzeln. Im Kontrast mit fremden Sitten und Bräuchen können eigene Tradition nicht nur hinterfragt, sondern erst richtig wertgeschätzt werden. Der Blick über den Tellerrand der eigenen Landesgrenze ist darum in jeder Hinsicht bereichernd.
wir sind UIGSE
Die KPE mit ihren über 2.500 Pfadfinderinnen und Pfadfindern ist korporatives Mitglied der Union Internationale des Guides et Scouts d’Europe (UIGSE-FSE). Die UIGSE-FSE wurde 1956 in Köln ins Leben gerufen. Eine der Gründungsideen war die Schaffung eines gemeinsamen Pfadfinderverbandes für katholische, orthodoxe und evangelische Gruppen, geeint im Bekenntnis des Glaubens an den menschgewordenen Sohn Gottes Jesus Christus. Auf diese Weise leistet die UIGSE-FSE seit ihren Anfängen auf Grundlage des ausdrücklichen wechselseitigen Respektes unter den Konfessionen einen Beitrag zum Aufbau eines friedlichen christlichen Europas.
2003 wurde die UIGSE-FSE vom Heiligen Stuhl in Rom als internationale private Vereinigung von Gläubigen päpstlichen Rechts anerkannt. Seither stehen wir in einem kontinuierlichen Austausch mit dem Dikasterium für Laien, Familie und Leben (vormals dem Päpstlichen Laienrat), den wir über alle aktuellen Entwicklungen unseres Verbandes informieren.
Der UIGSE gehören heute ca. 70.000 Mitgliedern an. Sie ist in den meisten europäischen Ländern aktiv und breitet sich in den letzten Jahren auch auf anderen Kontinenten aus. Von 2012 bis 2018 wurde sie von Dr. Martin Hafner, einem Mitglied unseres deutschen Verbandes, als Commissaire Fédéral geleitet.
„Ich bin sehr erfreut, dass so viele Mädchen und Jungen aus verschiedenen europäischen Ländern mit Begeisterung dem Pfadfinderideal folgen und in den Aktivitäten Ihres Verbandes eine wertvolle Hilfe für ihr menschliches und geistliches Wachstum finden.“
Kardinal Farrell, Präfekt des Dikasteriums für Laien, Familie und Leben, aus einem Brief an die UIGSE (2017)