Jesus nachahmen und in Liebe das Pfadfindergesetz lebendig werden lassen.
Altötting im Herzen Bayerns ist DER Marienwallfahrtsort schlechthin im Bistum Passau und Ziel der diesjährigen Bundeswallfahrt der KPE. Doch: Warum gehen wir eigentlich auf Wallfahrt? Zum einen als Dank an Gott für seine wunderbare Führung unseres ganzen Bundes und für die vielen kleinen und großen Fügungen, die wir in unserer Arbeit beinahe täglich erleben dürfen. Zum anderen als Bitte um den Segen des Himmels für unsere Gruppenarbeit und die kommende Lager- und Fahrtenzeit.
Jugendbischof Dr. Stefan Oster, der mit uns die feierliche Abschlussmesse zelebrierte, ergänzte um folgendes Bild: Wallfahren ist ein Bild für das Abenteuer des Lebens. Jeder braucht ein Ziel im Leben und als Christen ist unser Ziel eine lebendige Beziehung zu Jesus. Auch beim Wallfahren haben wir ein Ziel und auch hier ist das Ziel bereits auf geheimnisvolle Weise auf dem Weg anwesend. Wir gehen also innerlich schon verbunden mit dem Ziel diesem Ziel entgegen: „Wallfahren hilft also das eigene Leben tiefer zu verstehen und die persönliche Gottesbeziehung zu vertiefen.“
1.200 mitfeiernde Pfadfinderinnen und Pfadfinder, Familien, Verwandte & Freunde wollten dieses Wallfahren erleben und pilgerten am 07. Juli 2019 zur Altöttinger Madonna.
Die meisten davon nahmen bereits am Samstag am bunten Vorprogramm teil und so fanden die Busse aus Nah und Fern am Samstagmorgen ihren Weg nach Altötting. Die Wölflinge erlebten bei einer Spiel- & Action-Rallye nicht nur viel Freude, sondern erkundeten gleichzeitig die Kirchen des Wallfahrtsortes. Auf Erkundungstour gingen auch die Pfadfinderinnen: Sie lernten Burghausen mit der längsten Burg Europas bei einem spannenden Großen Spiel kennen. Hoch her ging es bei den Pfadfindern, die sich in einem abenteuerlichen Geländespiel alles abverlangten. Die Raiderinnen und Raider begaben sich den Inn entlang auf Pilgerfahrt und im Familienprogramm war für Eltern einiges für die persönliche Weiterbildung angeboten.
Abends ging es dann – nachdem die letzten Lagerfeuerlieder verklungen waren – zur Aufstellung für die Lichterprozession von der Basilika rund um die Gnadenkapelle. Dieses beeindruckende Erlebnis mit vielen hundert Kerzen und Fackeln mündete in eine Anbetungsnacht in der wunderschön erleuchteten Stiftskirche: Gelegenheit für die jungen Erwachsenen, Zeit mit dem Herrn zu verbringen und alle persönlichen sowie mit auf Wallfahrt gebrachten Anliegen Ihm anzuvertrauen.
Am Sonntag setzte sich dann der Pilgerzug von Heiligenstatt aus in Bewegung Richtung Altötting. Natürlich durfte die KPE-Wandermadonna nicht fehlen. Der lange Zug im Regen zeigte wieder, wie allwettertauglich Pfadfinder doch sind. So trotzen wir mit Gesängen und Gebeten den vielen Regentropfen und zogen in bester Wallfahrtsstimmung feierlich in die Basilika ein.
Der Höhepunkt der Wallfahrt war die vom Bundessingekreis feierlich gestaltete Festmesse mit Jugendbischof Dr. Stefan Oster. Wallfahrtsdirektor Prälat Mandl begrüßte uns mit anerkennenden Worten, in denen er seine Begeisterung über die abendliche Lichterprozession zum Ausdruck brachte. In seiner Predigt sprach Bischof Dr. Stefan Oster dann über das Ideal des Pfadfindergesetzes zu uns: „Ich kenne keinen Jugendlichen, der schon so ist“, meint Bischof Oster mit einem Schmunzeln, dieses kann nur gelingen, wenn man Jesus nachahmt, das Gesetz durch die Liebe lebendig werden und sich in der persönlichen Beziehung mit Christus wandeln lässt. Ermutigende Worte für die vielen jungen Menschen, die versuchen, ihren Glauben und das Ideal des Pfadfindergesetzes bewusst zu leben. Und wie geht das?
In Freundschaft und lebendiger Beziehung zu Jesus, der uns auf unserem Lebensweg begleitet. Er ist der Weg. Um diesen Weg besser kennenzulernen und zu verstehen, ist das Studium der Hl. Schrift sehr hilfreich. Bischof Oster verglich das Bibelstudium mit einem Roman, beispielsweise wie Robin Hood: Sind wir von dessen Geschichte begeistert, so wollen wir selbst in die Welt gehen und wie der Held Robin Hood den Armen helfen. Bischof Oster wünschte uns von Herzen, dass wir alle uns von Jesu Geschichte so begeistern lassen, dass wir aus tiefstem Herzen IHM nachfolgen möchten: „Das ist das Pfadfinderabenteuer des Lebens.“ Die Predigtgedanken Bischof Osters könnte man gut mit dem aus der Hl. Schrift (Joh 14, 6) stammenden Beginn unseres Ranger- und Rovergebets „Herr Jesus Christus, Du bist der Weg, die Wahrheit [das Ziel] und das Leben…“ zusammenfassen. Vielleicht war Bischof Oster in seiner Jugend selbst Pfadfinder :-)?
Innerlich ermutigt trotzten wir abermals dem Regen, als wir uns vor der Basilika in großer gutgelaunter Schar mit Bischof Oster zur Abschlussrunde versammelten. Danach ging es zur „Speisung der 1200“, dem Mittagessen mit heißen Würstchen und kaltem Eis. Für die jungen Erwachsenen nahm sich der Jugendbischof noch Zeit für einen Austausch und gab uns viele wertvolle Gedanken mit auf den Weg.
Gestärkt durch diese segensreiche Wallfahrt, viele eindrücklichen Momente vor dem Gnadenbild und eine große frohe Glaubensgemeinschaft verstreuten wir uns am späten Nachmittag alle wieder in die unterschiedlichen Himmelsrichtungen: DEO GRATIAS für diese Wallfahrt. Unsere Liebe Frau von Altötting, bitte für uns!