Anfang Mai fand turnusgemäß das 21. ordentliche Bundesthing der KPE statt. Viele KPEler waren zu diesem Anlass in das Bundeszentrum nach Rixfeld gekommen. Ausführlich wurde über die Projekte und Entwicklungen der letzten zwei Jahre berichtet, aber auch über zukünftige Schwerpunkte diskutiert und abgestimmt. Als höchste Instanz der KPE entscheidet das Bundesthing – im Vereinsdeutsch: die ordentliche Mitgliederversammlung des KPE e.V. – über alle wichtigen Fragen, die das Leben der KPE betreffen. So ging es in diesem Jahr im pädagogischen Bereich z.B. um die Überarbeitung des Zeremoniells. Auch das KPE-Grundsatzprogramm fand in einigen Punkten wichtige Präzisierungen und Ergänzungen. Und nicht zuletzt wurde die zukünftige Ausrichtung des Bundeszentrums in Rixfeld engagiert diskutiert.
Eine wichtige Aufgabe des Things besteht in der Wahl des Vorstands der KPE. Der bisherige Bundesschatzmeister stand aus familiären und beruflichen Gründen nicht mehr für eine weitere Amtszeit zur Verfügung, so dass das Amt neu besetzt werden musste. Die übrigen Mitglieder des Vorstands wurden mit überwältigender Mehrheit in ihren Ämtern bestätigt: Bei den einzelnen Wahlgängen, stets in geheimer Wahl, wurde keine Gegenstimme abgegeben – ein schönes Zeichen dafür, dass die Arbeit des alten (und nun neuen) Vorstands vom ganzen Bund unterstützt und mitgetragen wird.
Viele Pfadfinderinnen und Pfadfinder waren schon am Samstag angereist, um am Bundesfortbildungstag teilzunehmen. Als besonderen Gast durften wir am Vormittag John Farhat aus der Türkei begrüßen, den langjährigen Sekretär des 2010 ermordeten Bischofs Luigi Padovese. Heute arbeitet John Farhat als Sekretär für Bischof Paolo Bizetti im apostolischen Vikariat Anatolien. Aus erster Hand erzählte er uns vom Schicksal der vielen Familien (christliche und muslimische gleichermaßen), die unter Lebensgefahr aus Syrien geflohen sind und in der östlichen Türkei Schutz vor islamistischem Terror suchen. Der Mut und der Einsatz, den unsere Glaubensbrüder und -Schwestern in diesen Ländern für ihre Treue zu Christus aufbringen, hat uns tief beeindruckt. Ergreifend war auch das persönliche Zeugnis von John Farhat, der in einer muslimischen Familie aufgewachsen war und sich nach seinem 18. Geburtstag gegen viele Widerstände die Taufe beim damaligen Bischof von Teheran erkämpft hat.
Am Nachmittag fanden zahlreiche Workshops zu ganz verschiedenen Themen statt: „Tipps und Tricks zum Kothenaufstellen“, „Risikosportarten – pädagogische nutzen“, „Ikki, der Feinschmecker – Kochen in der Gelben Stufe“, „Sokrates in der Matrix – Philosophische Überlegungen zur künstlichen Intelligenz“, „Prävention sexualisierte Gewalt und Selbstverpflichtung“, „KPE-Stiloffensive“ und vieles mehr. So konnte man während des ganzen Wochenendes spüren, wie lebendig die aktuelle KPE ist.